Rund um die Boule

  Wurftechnik

  Kugelwahl

  Kugelbau


Kurze Einführung in die Wurftechniken              

Bevor man überhaupt anfängt, Pétanque zu spielen, sollte man sich unbedingt angewöhnen, die Kugeln richtig in die Hand zu nehmen: Man sollte sie grundsätzlich nicht mit dem Daumen und dem kleinem Finger umgreifen, sondern zwischen Handballen und den drei Mittelfingern fassen. Der Handrücken zeigt immer nach oben.

 

Legen
(französisch pointer), das meint bei Pétanque: möglichst präzise platzieren. Man unterscheidet drei verschiedene Techniken:
- Rollen oder Kullern (frz. roulette)
- den halben Bogen (demi-portée) - Bild 1-
- den hohen Bogen (haute-portée) - Bild 2-

Alle drei Wurfarten kann man aus der Hocke (1) oder aus dem Stand (2) spielen. Faustregel: je kürzer die Distanz, desto eher aus der Hocke.
Egal, für welchen Wurf man sich entscheidet, der Körper muss gut ausbalanciert sein, um nicht zu 'verreissen'.

Für jede Wurftechnik gilt: Die Kugel nicht durch Muskelkraft, sondern nur durch den Schwung des Armes fliegen lassen!


Wenn man sie aus der oben abgebildeten Handhaltung über die Fingerkuppen abrollen lässt, erhält sie automatisch einen Rückdrall, der ihren Lauf stabilisiert und in der Länge kalkulierbarer macht. Der Punkt, an dem die Kugel auf den Boden auftreffen soll (franz. donnée), muss 'gesund' sein, damit sie nicht verspringt. Eine Donnée genau zu treffen, erfordert intensive übung. Die richtige Wahl einer Donnée setzt die Kunst des Bodenlesens voraus, die sich erst durch viel Erfahrung ergibt.
Und: lieber zu kurz als zu lang legen, denn eine Kugel vor der Sau stört den Gegner.

« Boule devant, Boule d'argent », sagt der Gallier.
Um erfolgreich Pétanque spielen zu können, muss man gerade auch taktisch versiert sein. Solche Finessen lassen sich letztlich nur nach Bezahlen von viel Lehrgeld erlernen.

Schiessen
(franz. tirer) ist spektakulär, macht Laune, kann Spiele umdrehen und ist im Vergleich zum Legen einfacher und schwieriger zugleich.
Um gut zu schiessen, braucht man
- präzise Sensorik und genaues räumliches Vorstellungsvermögen
- einen guten Stand und ein sicheres Gleichgewichtsempfinden
- eine permanent geprüfte optisch-motorische Koordination
- eine Automatisierung und Vereinfachung der Bewegungsabläufe
- stimmige Konnotationen im Bewusstsein*
*die eher mit einem lustvollen und zärtlichen Zungenkuss verknüpft sein sollten, als mit Gedanken, jemanden oder etwas abschiessen zu wollen
- eine mentale Belastbarkeit und Erfolgszuversicht
Das Erlernen des Schiessens ist dem des Schwimmens oder Fahrradfahrens als hochgradig zu automatisierender Vorgang sehr verwandt.
Wenn man bereits als Kind anfängt, zu ballern und zu treffen, kann man es praktisch nie mehr verlernen. Wer erst als Erwachsener anfängt, schiessen zu üben, wird sich immer damit herumplagen müssen, dass der Verstand mitspielen will. Nur der stört eher, als dass er hülfe!
Wer sich eine weiche, eher zeitlupenmässige Technik beim Schwingen des Arms angewöhnen kann, wer einen sicheren Stand hat und der Kugel nicht hinterher fällt und wem es nach viel Übung gelingt, sich vom Bauch regieren zu lassen und vorm Schuss an nix mehr zu denken, der hat als Erwachsener noch eine gewisse Chance, einer guter Ballermann zu werden. Ja, er wird Schiessen zuweilen gar als kinderleicht empfinden und seine Carreaux als ungemein luststiftende Erlebnisse beschreiben.


Kugelwahl: Welche Kugel soll ich spielen?

Die Wahl des richtigen 'Sportgeräts', der Kugeln also, ist bei Boulisten wie bei vielen anderen Sportarten quasi eine Wissenschaft. Man kann wählen zwischen kleinen und grossen, leichten und schweren, weichen und harten, gemusterten und glatten, rostenden und nicht-rostenden. Angeboten werden grundsätzlich Sätze mit drei Kugeln. Für Anfänger sind härtere Kugeln, die gleichzeitig langlebiger und billiger sind, zu empfehlen. Sie kosten ca. 90 bis 120 CHF.
Das allerwichtigste Kriterium beim Kauf von Kugeln ist ihre Grösse. Sie müssen genau in die Hand passen. Faustregel: Körpergrösse bis 169 cm: Durchmesser 71mm, 170 - 172: 72mm, 173 - 175: 73mm, 176 - 178: 74mm, 179 - 181: 75mm, 182 - 184: 76mm, 185 - 187: 77mm, 188 - 190: 78mm, 191 - 194: 79mm, über 195: 80mm.
Als Gewicht sollte in der Regel um die 700gr gewählt werden, bei kleinen Kugeln eher weniger, bei grossen eher mehr. Die verschiedenen Muster dienen zur leichteren Unterscheidung, die Wahl sollte auch ästhetischen Vorlieben entsprechen. Wenn Carbone-Kugeln feucht und nicht pfleglich behandelt werden, können sie rosten. Wer das nicht will, zahlt etwas mehr und nimmt Inox-Kugeln. Weiche (und teure Kugeln) bevorzugen erfahrene Spieler, die als Schiesser bereits eine hohe Präzision erreicht haben und mit weichen Kugeln häufiger sog. Carreaux oder Palets hinbekommen. Für Anfänger ist der Mehrpreis für weichere Kugeln eigentlich rausgeschmissenes Geld.


Kugelbau: Wie eine Kugel rund wird...

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Quelle

Internet
 
 

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© written by A.Sigg, Version 3.01, Februar 2012